Wir verwenden Cookies um Inhalte zu personalisieren und unsere Besucherstatistik zu führen. Bitte entscheiden Sie sich, ob Sie unsere Cookies akzeptieren möchten.
Die Möglichkeit, mobil zu arbeiten ist seit März auf freiwilliger Basis – das Ende für den Fortschritt Homeoffice?

Nun wurde allerdings die Pflicht zur Heimarbeit zum 20. März abgeschafft, was bedeutet, dass die Möglichkeit, Homeoffice anzubieten, den jeweiligen Arbeitgebern selbst überlassen ist. Die Resonanz seitens der Firmenchefs war indes positiv, wie die Tagesschau berichtete. Der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sprach sich dafür aus, dass auch nach dem Homeoffice-Aus die Wirtschaft weiterhin wirksame Schutzmaßnahmen beibehalten würde. Seiner Meinung nach sei es daher auch unnötig, ein Recht auf Heimarbeit in der Arbeitsschutzverordnung niederzuschreiben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hingegen warnte davor, den Schutz vor einer Corona-Infektion am Arbeitsplatz eine sekundäre Rolle spielen zu lassen: „Die Pandemie ist eben noch nicht vorbei, und deshalb bleibt Homeoffice, da wo es möglich ist, auch weiterhin ein nützliches Instrument, um Kontakte und damit Infektionsgefahren einzuschränken."

Author Portrait Autor:
SMA-Redaktion

Die Coronapandemie hat es flächendeckend eingeführt: das mobile Arbeiten. Was am Anfang noch in den Kinderschuhen steckte, wurde bald zur neuen Normalität. Der Mangel an Alternativen, denn immerhin konnte so ein Weiterführen der Arbeit überhaupt gewährleistet werden, hat die Digitalisierung auf diese Weise schnell vorangetrieben. Und tatsächlich erfreut sich die Heimarbeit bei vielen Arbeitnehmern großer Beliebtheit, was bei der Vielzahl an Vorteilen, die unter anderem im Rahmen der Pandemie entstanden sind, nicht verwunderlich ist. Denn viele Angestellte fürchten, sich im Büro zu infizieren – einer Gefahr, der sie aus der Distanz des privaten Arbeitszimmers nicht ausgesetzt sind.

new normal
Mobiles Arbeiten – Die Möglichkeiten sind vielfältig

Homeoffice ja oder nein – die praktische Umsetzung innerhalb der jeweiligen Betriebe entspricht den vielfältigen Ansichten: Die Deutsche Telekom etwa plant eine weitestgehende Rückkehr ins Büro und setzt dafür weiterhin auf Masken sowie zwei, durch den Arbeitgeber gestellte, Coronatests in der Woche. Die Commerzbank hingegen nutzt weiterhin vor allem das Modell der Heimarbeit – Mitarbeiter*innen können bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit aus dem Homeoffice erledigen. Der Pharmakonzern Bayer arbeitet hingegen mit einer hybriden Umsetzung und nutzt damit sowohl die Möglichkeit zum Homeoffice als auch die Arbeit in Präsenz.

Die Vor- und Nachteile des Homeoffice

Aber was sind die Aspekte, die Firmen zu diesen individuellen Entscheidungen kommen lassen? In Zeiten von Corona liegt der prägnanteste Vorteil von Heimarbeit auf der Hand: der Schutz vor einer Infektion und damit auch der Schutz der Mitarbeiter*innen. Aber auch im größeren Rahmen bietet das Modell viele Vorteile. Beispielsweise sparen Mitarbeitende die Zeit, die sie sonst zum Pendeln verwenden müssten und können diese in andere Lebensbereiche investieren. Ein anderer Aspekt ist der Kostenfaktor. Denn durch die Heimarbeit wird nicht nur Benzin beziehungsweise die Pendlerpauschale eingespart, sondern ist auf Dauer auch die Verkleinerung der Büroräumlichkeiten möglich, was wiederum die Senkung der Mietkosten nach sich zieht. Denn wer Fläche spart, der spart auch bares Geld.

Es gibt aber auch Kritik am Modell der mobilen Arbeit. Einerseits stehen immer wieder die mangelnde Produktivität und Effektivität von Mitarbeitenden im Raum. Eine vom TÜV-Verband beauftragte Forsa-Umfrage zeigt andererseits aber auch, dass das Homeoffice einen negativen Effekt auf die Psyche der Angestellten haben kann. Das ständige Alleinsein und der gleichzeitig vorherrschende Leistungsdruck führt dazu, dass sich viele von ihnen isoliert und belastet fühlen. Hinzu kommt die Tendenz von steigender Arbeitszeit, da Diensthandy- und Laptop allzeit griffbereit sind, was dazu führt, dass Arbeit und Privatleben ineinander verschwimmen. Aber auch körperlich zeigt das Homeoffice negative Auswirkungen. Wo vorher der Arbeitsweg gegebenenfalls noch mit dem Rad oder zu Fuß bestritten wurde, leidet die Fitness und damit auch die Gesundheit durch die oft mangelnde Bewegung. Das wohl zentralste Problem, da sind sich die Angestellten einig, ist aber, dass das Miteinander, der Austausch unter Kollegen und Kolleginnen und damit die zwischenmenschliche Komponente in Mittleidenschaft gezogen wird. Denn wo das Miteinander leidet, da leidet auch die Motivation.

Ist das Homeoffice gekommen, um zu bleiben?

Dass das Homeoffice in dem Rahmen, in dem man es zur Zeit der Pandemie kennengelernt hat, bleibt, ist unwahrscheinlich. Auch wenn die Vorteile zahlreich sind, können sie die Nachteile nicht restlos aufwiegen. Letztendlich ist es daher nicht verwunderlich, dass daraus ein Mittelweg entsteht, der beide Modelle, also sowohl die Präsenzarbeit als auch das mobile Arbeiten, vereint. Die Rede ist von hybrid work – einem Modell, das das Arbeiten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber flexibel gestaltet. Es lässt sich also sagen: die reine Büroarbeit ist Vergangenheit, denn der Weg ist geebnet für eine neue Arbeitsform. Und zwar die der Zukunft.

Das könnte Sie auch interessieren....

Digitalisierung 4.0
Wieso die digitale Transformation der Schlüssel zur Zukunft ist

Digitalisierung, das beschreibt die Umwandlung von einem analogen in einen digitalen Format.
Eines der populärsten Beispiele für diesen Vorgang ist…

Schritt für Schritt zum Erfolg
Business Process Management

Business Process Management (BPM) ist ein Verfahren, das generell zu dem Feld der Prozessautomatisierung gezählt wird. Hierbei modelliert, analysiert und optimiert man Geschäftsprozesse, um...

Der Wandel im Verhältnis
Robotic Process Automation

Robotic Process Automation (RPA) liegt aktuell im Trend. Laut der Marktforschungsfirma Gartner Inc. wuchs der Markt.....

Ihre Kontaktdaten - Wir rufen Sie umgehend zurück